Ulrich Horstmann: Nach Auffinden des Flugschreibers. Erste Auszüge der geplanten Publikation, Januar 2023. Flugschreiber müssen ausgelesen und ausgewertet werden. Den neuen Gedichten und Notaten Ulrich Horstmanns geht es nicht anders. Das Buch erscheint im Herbst 2023 bei PalmArtPress (Berlin). PDF „Nach dem Auffinden des Flugschreibers“ (Exzerpte, 2023)
C.G.: Vor zehn Jahren haben Sie in Ihrem Buch Abschreckungskunst einen starken Einstieg gefunden und schrieben: „Warum hat der Dritte Weltkrieg nicht stattgefunden? Es war doch alles bereit, die zuträglichsten Voraussetzungen schienen gegeben“. Nun erlebt das Wort „Dritter Weltkrieg“ gerade eine Renaissance, die Voraussetzungen scheinen erneut „zuträglich“. Was glauben Sie, bleibt uns auch diesmal wieder […]
Der Mauersegler ist, wie nicht zuletzt die Momentaufnahmen aus Rondo Rondone unterstreichen, ein Luftikus und, weil sich Gegensätze anziehen, Ulrich Horstmanns Totemtier. Walter Gebert hat auf die seltsame Symbiose von Schwerelosigkeit und Melancholie schon mit „Flugkünstler“ reagiert und legt nun mit „Die Anhimmelung des Mauerseglers“ noch einmal nach. Die normalen Verhältnisse stehen kopf. Kein Mensch […]
Angst vor Atomkrieg Die Vorstellung der nuklearen Vernichtung galt in der Kultur bereits als weitgehend abgeschrieben. Das hat sich geändert. Was wir von Nena, Dr. Seltsam, dem Terminator und Professor Horstmann lernen können. Neulich erst, kurz vor dem Krieg, noch mal „Terminator 2“ angeschaut. Ganz vergessen, dass darin auch gezeigt wird, wie ein […]
Ulrich Horstmann: Schwermutmacher. Gedichte und Aphorismen. PalmArtPress, Oktober 2021. Keine Gedichte über Melancholie, sondern melancholische Gedichte – Mitteilungen aus der Innenperspektive, die, mal Schwermut machend, mal schwer Mut machend, über die Stränge schlagen und auf Resonanz aus sind. Das erste, was dabei zerspringt, ist die Verwechslung mit dem Trübsinn. Der Melancholiker ist trübselig, die schwarze Galle […]
Ulrich Horstmann, Autor der berühmt-berüchtigten Streitschrift „Das Untier“ (1983) und bis zu seiner Emeritierung 2014 Professor für englische und amerikanische Literatur an der Universität Gießen, nimmt eine Außenseiterrolle im deutschen Literaturbetrieb für sich in Anspruch. In Gedichten und scharfzüngigen Aphorismen gibt er das Rumpelstilzchen und liest dem Wissenschafts-, Literatur- und Kulturbetrieb auch weiterhin die Leviten. […]
Mit ihrer Plastik „Kleine Unsterblichkeit“ reagiert die Münsteraner Künstlerin Martina Meyer-Heil auf Ulrich Horstmanns Gießener Abschiedsvorlesung „Über die Kleine Unsterblichkeit und wie man dahin kommt“. Zu sehen ist aktuell die Ausgangsform, Abbildungen des Bronzekopfes folgen. Kommentar der Künstlerin: „Die sichtbaren NACKENWIRBEL sollen assoziieren, dass die Unsterblichkeit nicht vollkommen ist. Sie ist ja nur […]
„1984 meldete sich der Gattungsstreuner Horstmann erstmals mit herausfordernd grellen, bisweilen aber auch blitzgescheiten „Berserkasmen“ zu Wort. Fünf Aphorismenbände später arbeitet er mit dem Restlichtverstärker, um die Dunkelzonen diverser Innen- und Gegenwelten zu erkunden. Der Erkenntnisanspruch ist dabei auf eben jenen blassen Schimmer zurückgenommen, den die Umgangssprache den Blauäugigen abspricht. Dafür besteht Aussicht, daß es […]
„Die vorliegende Bibliografie (…) ist als Arbeitspapier konzi-piert. Verweise zu den einzelnen Einträgen gestatten es, die Publikationsgeschichte von Horstmanns Arbeiten nachzuvollziehen. Denn wer sich eingehender mit dem Werk des Autors befasst, wird feststellen, dass sich Horstmann stets gut um seine Hervorbringungen gekümmert und Vorhandenes nach Kräften reproduziert hat: Er hat einzelne Artikel vielfach veröffentlicht, veränderte […]
Auf dieser Seite finden Sie unselbstständige Veröffentlichungen zu Ulrich Horstmann. Alfred J. Ziegler: Marginalien. Ulrich Horstmann und seine anthropofugale Ästhetik, in: Gorgo. Zeitschrift für archetypische Psychologie und bildhaftes Denken (1986) H. 10, S. 77-82. Blutige Revue, in: Der Spiegel Nr. 6, 02.02.1987, S. 199f. Beitrag als PDF Rudolf Sladky: Die Vermondung der Erde, in: […]
Lesebuch Ulrich Horstmann. Zusammengestellt und mit einem Nachwort von Walter Gödden. Nylands Kleine Westfälische Bibliothek 96. Köln: Aisthesis-Verlag 2020. „Horstmann ist ein Störfall. Bei keinem anderen westfälischen Autor begegnen Querdenkertum und sprachliche Brillanz in derartiger Potenz.“ Walter Gödden Lesebuch Horstmann 2020 Nachwort
Egbert von der Mehr: Portrait Ulich Horstmann. 28 x 27 cm, Farbstift, 1980.
„Solange man sich im Sensenblatt spiegeln kann, hat er seinen Schnitt noch nicht gemacht.“ Ulrich Horstmann
Ulrich Horstmann: Schwermutmacher. Gedichte 2017–2020, restlichtverstärkt. Auswahl aus „Schwermutmacher“
Ulrich Horstmann: Das Gesamtwerk, Band 3: Gedichte und Aphorismen. Gebunden, 487 Seiten Verlag Johannes G. Hoof, Berlin 2019. Bestellen bei Amazon Der dritte Band der Werkausgabe erscheint zeitlich vor dem zweiten Band und versammelt Gedichte und Aphorismen. Als Fachmann für blitzschnelle Doppelbelichtungen und heimtückische Zeitzündereffekte widmete Horstmann beiden Gattungen, denen er über Jahrzehnte die […]
Der erste Band der Werkausgabe umfasst die Essays und Interviews. Wenn Essay Versuch bedeutet, gibt Ulrich Horstmann keine Ruhe, bis er bei der Versuchung angekommen ist. Er denkt unbotmäßig; den Menschen als Untier oder beschwingten Unglücksraben, Gift als Labsal, den Lebensmüden als Kämpfernatur und das Ungeschehenmachen als die größte Herausforderung unseres Tatendrangs. Auch wo sie […]
„Mein letztes Wort gebe ich ungebührlicherweise schon jetzt zur Kolportage frei: ,Wo bleibt er denn, der Versarger?‘“ Ulrich Horstmann
Das ist ein fulminantes Stück Literatur. Ich habe es wirklich gerne gelesen, trotz und wegen seiner funkensprühenden Düsternis. (Iris Radisch, Feuilleton-Leiterin der ZEIT) – Live-Mitschnitt Januar 2018 – FRANK MÜLLER: Alle vierzig Sekunden findet ein Selbstmord statt, trotz Suizidprävention ist die Rate der freiwilligen Abgänge in den verschiedenen Ländern auffällig konstant. Was […]
„Philip Larkin (1922-1985) verbrachte seine produktivsten Jahre in Nordengland, wo er hinter der Fassade des randständigen Einzelgängers (Hermit of Hull) gleich doppelt reüssierte: als umtriebiger Direktor der Universitätsbibliothek sowie als bedächtig arbeitender Literat, der nach seinem Fehlstart als Romancier mit ganzen drei in Zehnjahresabständen veröffentlichten Gedichtbänden zur nationalen Ikone aufrückte.“ Ulrich Horstmann (Hrsg.): Philip […]
„Ulrich Horstmann (1949-2022) nennt sich einen Gattungsstreuner. Aber wie es sich gehört, lassen sich seine Aphorismenbände (1984, 1994, 1998, 2006) an einer Hand abzählen. Und mit Schlußlichterloh sind wir beim kleinen Finger angekommen, um den er das wickelt, was sich andere mit geballten Fäusten vom Leib zu halten suchen.“ Ulrich Horstmann: Schlußlichterloh: Aphorismen aus […]
Klaus Steintal tritt anfangs als Ulrich Horstmanns Pseudonym in Erscheinung und geistert fortan als literarischer Doppelgänger durch dessen Werke. Das macht es möglich, Horstmanns Werk als Steintal-Geschichten (so der Titel einer Monografie von Rajan Autze und Frank Müller aus dem Jahr 2000) zu dechiffrieren. In Steintals „Biografie“ überschneiden sich eine Poetik des Suizids, apokalyptische Visionen […]
Mersey Für tausend Nadeln eine aufgelegt, und „Wild Thing“ dreht und wendet mich mühelos in seinen Fängen. Niemand entkommt den Troggs und seiner Sozialisation. Silvester hat den Kanal voll mit Popgrößen der Sechziger. Und auf der maroden Fähre schippern Gerry and the Pacemakers – Life goes on day after day Hearts torn in every way […]
D. H. Mellor, Emeritus der Philosophischen Fakultät der University of Cambridge, macht auf seiner Liste berühmter Philosophen und ihrer ,Todesarten’ den „Anthropopetal collapse“ für Horstmanns Ableben verantwortlich. Zur Liste „Causes of death of philosophers“
„In seinem achten Lyrikband schickt Ulrich Horstmann seine Leser mitten unter die Schiffbrüchigen und in ein Elmsfeuerwerk des schwarzen Humors. Schwimmwesten sind aus; also müssen die Gedichte uns über Wasser halten …“ Ulrich Horstmann: Das vierte Floß der Medusa. Shanties von Bord. Radius Verlag: Stuttgart 2017. Gebunden, 72 Seiten. Bestellen bei Amazon
Festschrift zur Emeritierung von Prof. Dr. Ulrich Horstmann Inhalt Im Anfang war das Abschiedswort Ulrich Horstmann Über die Kleine Unsterblichkeit und wie man dahin kommt Vom Mythos zum Logos – und wieder zurück: Aufsätze, Vorträge, Essays Günter Kunert Wir Untiere – ein Geleitwort Tobias Gabel Über Grenzen, an die Wachen unter ihren Wächtern Daniel […]
Wir feiern einen Untoten und Widergänger. Denn Philipp Batz, der sich vor einhundertvierzig Jahren mit Hilfe eines Stricks vom Leben zum Tode beförderte, hört nicht auf, uns als Philipp Mainländer zu umgarnen und zu bestricken. Und das Häuflein der Schaulustigen, die sich im April 1876 vor dem Unglückshaus in Offenbach versammelten, überbietet er zu seinem […]
Herr Horstmann, Sie beschäftigen sich seit vielen Jahren mit dem Thema Melancholie und schrieben 1987 einen Essay für den SPIEGEL zum Thema „Rückzugsgefecht für die Melancholie“. Darin ging es unter anderem darum, dass die Melancholie in unserer Gesellschaft keine Chance hat. Wie ist es heute? Hat sich da etwas verändert? Melancholie ist nie mehrheitsfähig gewesen […]
Luftikus Windenstart in die Wunscherfüllung. Einmal, ließ ich verlauten, auf geht’s in zwei Bocksprüngen mit den Mauerseglern am Himmel die Wiese weg ein Geburtstagsgutschein macht’s möglich weg die neben dem Startbus unter einer Plane versammelten Flugsportsfreunde jeder der am Ende seiner Tage duldungsstarr wie sie aufs Himmelfahrtskommando hofft sollte verkabelt vorher das hier ausprobieren das […]
Seit 1976 zeichnet Egbert von der Mehr seine „Enzyklopädien“. Magritte malte in der Küche. Von der Mehrs Arbeitstisch befindet sich im Schlafzimmer, und der Genius loci rumort in den hier entstehenden Werken, diesen brodelnden Bildkaskaden, in denen Erinnerungsfetzen vorbeifluten, Träume aufwallen, Phantasien emporsieden und die Strudel der Nachtmahre, des Monströsen und Verhexten lauern. Kein Rahmen, […]
Ulrich Horstmann: Staubfänger und andere nachlässige Gedichte. Online-Veröffentlichung, untier.de, 2015. Ulrich Horstmann: Staubfänger als PDF
Ulrich Horstmann: Damoklesschwertfischfangschiffbrüchige und anderes Treibgut. Online-Veröffentlichung, untier.de 2015. Ulrich Horstmann: Damoklesschwertfischfangschiffbrüchige als PDF
„Das christliche Abendland hat den Selbstmord verteufelt, die Leichen der Selbstmörder geschändet und ihren Angehörigen übel mitgespielt. Die Heillosen freizusprechen, wie es die hier aufgenommenen Autoren von Seneca über Montaigne, Burton und Hume bis zu Jean Améry und Hermann Burger tun, war bis ins 20. Jahrhundert hinein nicht ohne Risiko. Aber inzwischen ist die Toleranz […]
„Das Netz der Netze ist ausgeworfen, denn jedermann sollte interaktiv werden – aber wer im Internet surft, wird hypergelinkt.“ (Ulrich Horstmann)
„Alle zwei, drei Jahre das Rekapitulieren. Wieder einmal Klarheit schaffen im Kopf. Meistens findet das Ereignis im Sommer statt. Am See. Auf die Wiederbegegnung mit einer Sinfonie des Außergewöhnlichen warte ich immer so lange, bis der kaum fühlbare warme Streichelwind aus Südosten mein altes Holzboot langsam ins knisternde Schilf geschaukelt hat. Ungestört sein für ein […]
Tatsächlich ist „Imüz-Star“ kein Roman, sondern der Name einer intergalaktischen Strafkolonie der westfälischen Stadt Münster im Roman „Das Glück von OmB’assa“. Als Quelle des untenstehenden Beitrags greift „Who’s Who“ auf einen früheren untier.de-Text zurück, der im Autoren-Eintrag zu Ulrich Horstmann in „NRW Literatur im Netz“ nachgelesen werden kann.