Ted Hughes: Gedichte. (1995)

Ted Hughes, geboren 1939, ist nicht selten zum Tierdichter verharmlost oder aber als Verherrlicher des Gewaltsamen und Gewalttätigen angefeindet worden. Inzwischen allerdings gilt er der Kritik als der „originellste und bedeutendste Lyriker“ seiner Nation. Die hier vorgelegte Auswahl vermittelt einen Eindruck von der Bandbreite seines Schaffens und stellt zugleich die entscheidenden Entwicklungsschritte von „The Hawk in the Rain“ (1957) bis „Wolfwatching“ (1989) vor.

Ted Hughes: Gedichte. Zweisprachig. Übersetzt, mit einer Einleitung und Anmerkungen von Ulrich Horstmann. Mattes Verlag, 1995.

 

Pressestimme

Die von Ulrich Horstmann für eine zweisprachige Edition sinnvoll ausgewählten und – bis auf wenige Ausnahmen – treffend übertragenen Gedichte erlauben etwas Seltenes: Eine leserfreundlich kommentierte, sachlich eingeführte Hughes-Ausgabe zu vorurteilsfreier Beschäftigung mit diesem fraglos bizarren Lyriker nutzen zu können. (…) Horstmann gelingt es, die sich durch Schrecken in Szene setzende Sprache im Deutschen adäquat wiederzugeben, auch wenn er gelegentlich übersetzt, was nicht dasteht. Hughes‘ sachliche Feststellung: „The page is printed“ (am Schluß des Gedichts „The Thought-Fox“) wird bei Horstmann unverständlicherweise zu „die Seite aber lädt jetzt ein zum Fährtenlesen“. Doch Fehlgriffe dieser Art (Horstmann harmonisiert bisweilen, wo Hughes eine Dissonanz stehen läßt) seien entschuldigt, wenn man sie poetischen Sequenzen gegenüberstellt, in denen der Übersetzer Kongeniales leistet.

Rüdiger Görner: Sprache, in Schrecken versetzt. In: Neue Zürcher Zeitung, 7.8.1996. (Zu: Ted Hughes: „Gedichte“)